Jahrestagung von HL7 und IHE Deutschland: viele Teilnehmer, Spitzenwahl und Spitzenpläne
Die diesjährige HL7/IHE Jahrestagung stand unter dem Motto „FHIRn Sie mit!“
Das Motto ist abgeleitet vom Namen des HL7-Standards der dritten Generation: FHIR, gesprochen wie das englische „fire“. Und diesem Aufruf zum „feiern“ folgten diesmal über 110 Teilnehmer. Zugleich gibt es Neuigkeiten zu Wahlen und zu Plänen für die nahe Zukunft.
Tagung
FHIR ermöglicht unter anderem die Anbindung von mobilen Endgeräten, wie Smartphones, an Kliniken und Arztpraxen. Mit dem eHealth-Gesetz hat auch der Gesetzgeber die Themen Interoperabilität, elektronischer Medikationsplan, Patientenfach, elektronischer Arztbrief und die Unterstützung des Patienten mittels Smartphone-Anbindung für die Telematikinfrastruktur und die elektronische Gesundheitskarte klar adressiert.
In einer kleinen Podiumsdiskussion wurde beleuchtet, warum der neue Standard FHIR für Software-Ingenieure in Unternehmen, für Produktmanager und Vertriebsleiter, für Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten, für Krankenhaus-IT-Mitarbeiter, für Wissenschaftler/Forscher, für Berater/Strategen und Organisationen der Selbstverwaltung und des BMG interessant ist und immer mehr wird. Diskutiert wurde über erste Erfahrungen und wie man mit entsprechenden Softwarepaketen (Frameworks) IT-Kommunikation leicht und einfach realisiert.
Doch auch auf den bekannten Feldern hatte sich einiges getan: Neue Leitfäden für CDA-Dokumente wie zum Beispiel der elektronische Arztbrief 2016 und neue IHE-Profile wurden vorgestellt. Die elektronische Patienteneinwilligung, IHE in der Archivierung, Value Sets für IHE XDS und die mobile Patientenakte mit IHE standen auf dem Programm.
Die Kurzberichte zeigten die Highlights des vergangenen Jahres. Zu den Themen zählten der Medikationsplan mit dem Ultrakurzformat, das Überleitungsmanagement, das Notaufnahmeprotokoll und standardisierte Befunde aus der Pathologie und Radiologie, Datenaustausch bei den Krebsregistern sowie die Evaluation von IHE im OP. Die IHE- und HL7-Fachleute beantworteten gerne die Fragen der Teilnehmer.
Der Donnerstag wurde eingerahmt von den Tutorial-Tagen mit einführenden und vertiefenden Tutorials zu IHE- und HL7-Themen am Mittwoch und Freitag. Der Fast Healthcare Interoperability Resources (FHIR) Workshop am Mittwochnachmittag beinhaltete praktische Übungen, das parallel stattfindende IHE-Tutorial befasste sich mit IHE XDS und dessen anwendungsbezogenen Metadaten. Schließlich klang die Veranstaltung am Freitagvormittag mit einem weiteren IHE-Tutorial zur strukturierten Kommunikation in der Versorgung und Forschung sowie einem Tutorial mit praktischen Übungen zum Tool ART-DECOR® aus.
Materialien und Präsentationen
Die Materialien und Präsentationen sind unter https://hl7.de/ueber-hl7/jahrestagungen/2016-fhirn-sie-mit einsehbar.
Auch die Tutorials sind dort zum Teil zum Download verfügbar.
Mitgliederversammlungen mit Spitzenwahlen
Die Mitgliederversammlungen wählten für IHE Deutschland eine neue Spitze: zukünftig agiert Andreas Henkel vom Universitätsklinikum Jena als User-Cochair, neben dem wiedergewählten Alexander Ihls von Intersystems als Vendor-Cochair. Bei HL7 Deutschland wurde der Vorstand um Sylvia Thun als Vorsitzende ergänzt. Die Mitglieder wählten Christof Gessner erneut als zweiten Vorsitzenden, der damit satzungsgemäß in einem Jahr automatisch zum ersten Vorsitzenden wird.
Spitzenverband
Bemerkenswert ist auch, dass HL7 und IHE Deutschland eine noch engere Zusammenarbeit beabsichtigen und einen Spitzenverband gründen. Hier stehen vor allem die Förderung und Verbreitung von internationalen IT-Standards zwischen allen Gesundheitsdienstleistern und den Patienten/Bürgern, die Kooperation unter den Standardisierungsorganisationen, die Einhaltung und Förderung von Prozessen, die durch Konsens, Transparenz, Ausgeglichenheit und Offenheit bei der Entwicklung von IT-Standards im Gesundheitswesen gekennzeichnet sind, die Verpflichtung zu technischem Nutzen, Interoperabilität, Wettbewerb, Innovation und gesellschaftlichen Nutzen sowie die freie Verfügbarkeit der Standards im Vordergrund.
Interoperabilitätsforum
Die Vorträge spiegelten auch die Arbeiten des Interoperabilitätsforums (https://interoperabilitaetsforum.de) wider, eine Arbeitsgruppe, in der IHE und HL7 zusammen mit anderen Gruppierungen den Fokus darauf richten, Interoperabilität in der Praxis zu ermöglichen und wie HL7 und IHE sich beim Erarbeiten von Lösungen ergänzen.
Das nächste Interoperabilitätstreffen findet am 9. Und 10. März in Berlin beim DIN statt.
Auch für das kommende Jahr ist wieder eine gemeinsame HL7/IHE Tagung geplant, wahrscheinlich vom 18. bis 20. Oktober 2017, mit einem ganz neuen Format. Lassen Sie sich überraschen und verpassen Sie den Termin am besten nicht.
Pressekontakte
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Antje Schütt
Kommunikation & Mitgliederbetreuung
TMF – Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung
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